CBD bei Chorea Huntington

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CBD bei Chorea Huntington

CBD bei Chorea Huntington

Es gibt Erkrankungen, die sehr gut behandelbar sind. Einige können komplett geheilt werden, bei anderen ist es möglich, die Symptome so in den Griff zu bekommen, dass die Lebensqualität kaum eingeschränkt wird. Und dann gibt es noch unheilbare Krankheiten, die sehr selten auftreten und noch dazu vererbbar sind. Zu diesen Erkrankungen zählt die Huntington-Krankheit, die auch als Chorea Huntington bezeichnet wird. Sie ist unheilbar, daran kann auch CBD nichts ändern. CBD Öl soll aber in der Lage sein, zu einer Linderung der Symptome beitragen zu können. Dieser Beitrag befasst sich mit der Krankheit Chorea Huntington und liefert alle wichtigen Informationen zur möglichen Wirkung von CBD bei dieser Erkrankung.

Was ist Chorea Huntington?

Bei der Krankheit Chorea Huntington, die oft einfach als Huntington-Krankheit bezeichnet wird, handelt es sich um eine sehr seltene neurodegenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems. Selten bedeutet in diesem Fall, dass in etwa 7 bis 10 von 100.000 Menschen davon betroffen sind. Experten gehen davon aus, dass es in Deutschland rund 8.000 Erkrankte gibt. Typisch für diese Erkrankung sind unkontrollierbare Muskelbewegungen, der sukzessive Abbau von kognitiven Fähigkeiten und der Kontrollverlust über die eigenen Emotionen. Die Huntington-Krankheit ist eine sehr schwere genetische Störung, von der das Gehirn betroffen ist. In bestimmten Gehirnarealen werden die Zellen ganz allmählich zerstört, das führt zu den charakteristischen Symptomen. Leider ist es so, dass es derzeit noch keine wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Auslöser und Vererbbarkeit

Die Krankheit schreitet bei Erwachsenen relativ langsam voran, da es aber noch keine Möglichkeiten gibt, sie zu behandeln, endet sie tödlich. Es ist eine sehr schwere Krankheit, mit der die Betroffenen ein Leben lang zu kämpfen haben. Eine Genmutation ist der Auslöser für diese Erkrankung. Was viele Betroffene sehr beunruhigt ist, dass die Wahrscheinlichkeit, diese Erkrankung an die Kinder zu vererben, sehr hoch ist. Trägt ein Elternteil das betroffene Gen in sich, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder dieses Gen vererbt bekommen und daran erkranken, bei 50 %. Haben beide Elternteile dieses Gen, steigt die Wahrscheinlichkeit auf 75 %. Die Krankheit bricht meistens im Alter zwischen 30 und 45 Jahren aus, viele Betroffene haben dann bereits Kinder und könnten das Gen weitervererbt haben. Es ist aber auch in seltenen Fällen möglich, dass die Erkrankung bereits in der frühen Kindheit auftritt oder im höheren Alter. Der Verlauf ist niemals gleich, er unterscheidet sich von Patient zu Patient.

Die Entdeckung der Erkrankung

Chorea Huntington ist schon seit langer Zeit bekannt. Benannt wurde die Huntington-Krankheit nach dem amerikanischen Arzt George Huntington. Dieser beschrieb sie bereits im Jahr 1872 und erkannte schon zu dem Zeitpunkt, dass es sich um eine vererbbare Krankheit handelt. Der Name Chorea stammt aus dem Griechischen und bedeutet Tanz. Diese Bezeichnung erhielt die Krankheit aufgrund der für die Erkrankung typischen Bewegungen, die ein wenig an einen Tanz erinnern. In der Medizin wird das Wort „Chorea“ allerdings genutzt, um unwillkürliche Bewegungen verschiedener Muskeln zu beschreiben, die plötzlich einsetzen und sehr vielgestaltig sein können. Diese choreatischen Bewegungen sind aber nur ein Teil dieser Erkrankung, daher wird heute für gewöhnlich hauptsächlich von der Huntington-Krankheit gesprochen.

CBD als Alternative

Die Tatsache, dass bisher noch kein wirksames Mittel gefunden werden konnte, um die Krankheit zu behandeln, sorgt dafür, dass Wissenschaftler ihre Forschungen erweitern und nun auch eine mögliche Wirksamkeit von Cannabinoiden wie CBD bei Chorea Huntington untersuchen. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass CBD in der Lage ist, das Voranschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und gleichzeitig auch einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen hat.

CBD bei Chorea Huntington – eine Wirkung ist möglich

Seit einigen Jahren rückt CBD, das Cannabinoid aus der Hanfpflanze, immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Das Cannabinoid, das keine berauschende Wirkung hat und für das keine Nebenwirkungen bekannt sind, wird mittlerweile von vielen Menschen genutzt, um das Wohlbefinden zu steigern. Es gibt jedoch immer mehr Studien, die zeigen, dass CBD ein großes Spektrum an Wirkungsweisen zu bieten hat. Einige Wirkungen konnten bereits belegt werden, andere werden vermutet. Aufgrund dieser Wirkungen kann CBD bei vielen Erkrankungen dazu beitragen, auftretende Symptome zu lindern. Leider ist die Forschung bisher auf diesem Gebiet noch recht jung, sodass konkrete Belege für Wirkungen auf bestimmte Symptome noch nicht verfügbar sind. Dennoch ist bekannt, dass CBD eine entzündungshemmende, schmerzlindernde, angstlösende, regulierende und beruhigende Wirkung haben kann. Zudem konnten Wissenschaftler bereits feststellen, dass CBD mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System interagiert. Dadurch ist es in der Lage, einen positiven Einfluss zu nehmen auf unterschiedliche Funktionen des Körpers. Bislang konnte noch nicht endgültig geklärt werden, wie genau die Interaktion mit dem Endocannabinoid-System stattfindet und welche Wirkungen dadurch ausgelöst werden. Dennoch steht für die Forscher fest, dass CBD auch bei Chorea Huntington dazu beitragen kann, die Symptome zu lindern und eine bessere Lebensqualität zu erreichen.

Symptome der Huntington-Krankheit

Die Huntington-Krankheit äußert sich hauptsächlich durch emotionale Störungen, Bewegungsstörungen und Störungen des Denkvermögens. Besonders auffällig sind die plötzlich auftretenden, unkontrollierbaren Bewegungen von einzelnen Muskeln oder ganzer Extremitäten. Es kann sogar sein, dass der gesamte Rumpf von diesen Bewegungen betroffen ist. Jeder Patient zeigt andere Beschwerden, diese können sich durch Übererregung oder Stress sogar noch verschlimmern. Dennoch gibt es drei Phasen, in die diese Erkrankung unterteilt werden kann.

Frühstadium

Im Frühstadium der Huntington-Krankheit sind die Beschwerden häufig noch recht mild, im Vordergrund stehen aber psychische Auffälligkeiten. Viele Betroffene sind depressiv oder auch vermehrt reizbar. Oft sind sie auch enthemmt oder gar aggressiv, Stimmungsschwankungen treten auf. Erkrankte bemerken in diese Phase auch häufig bereits den Verlust ihrer geistigen Fähigkeiten, dadurch entsteht Angst, die immer mehr zunimmt. In diesem Stadium kann es auch schon zu einer leichten Verschlechterung der Koordination und des Gleichgewichts kommen, erste zappelnde Bewegungen können auftreten. Auch eine Verschlechterung der Koordinationsfähigkeit sowie Schwierigkeiten beim Treffen von Entscheidungen oder dem Verstehen neuer Informationen können in dieser Phase einsetzen. Trotz dieser Symptome sind viele Betroffene noch in der Lage, ein relativ normales Leben zu führen und auch weiterhin ihrer Arbeit nachzugehen.

Mittleres Stadium

Das mittlere Stadium ist erreicht, wenn die Krankheit einen stärkeren Einfluss auf das Leben der Betroffenen nimmt. In dieser Phase setzt der Abbau motorischer Funktionen ein, dieser geht einher mit der Zunahme der unkontrollierbaren Bewegungen. Diese Bewegungsstörungen können auftreten, wenn sich die betroffene Person im Ruhezustand befindet. Es ist aber auch eine Beeinträchtigung von anderen Bewegungen in Aktion möglich. Zu Beginn dieser Phase gelingt es vielen Betroffenen noch, diese unkontrollierten, übertriebenen Bewegungen in sinnvolle Bewegungsabläufe zu integrieren. Andere Menschen bekommen dann den Eindruck, dass die Person lediglich eine übertrieben wirkende Gestik ausübt. Mit der Zeit fallen Betroffene immer häufiger hin und das Bewegen fällt ihnen immer schwerer. Dazu können auch Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken kommen, da die Zungen- und Schlundmuskulatur ebenfalls von der Huntington-Krankheit betroffen werden können. Ist das der Fall, wirkt die Sprache der Erkrankten oft unverständlich und abgehackt. Es kann auch vorkommen, dass Laute schon fast explosionsartig ausgestoßen werden. Schluckstörungen sind zwar für andere nicht unbedingt erkennbar, bereiten den Betroffenen aber sehr viel Schwierigkeiten, da sie beispielsweise die Nahrungsaufnahme erschweren. Weiterhin können in dieser Phase auch Inkontinenz und Demenz auftreten.

Spätstadium

Betroffene, die sich im Spätstadium der Krankheit befinden, benötigen in den meisten Fällen ständige Pflege. Es ist davon auszugehen, dass weder das Sprechen noch das Laufen in dieser Phase noch möglich ist.

Wann treten die ersten Symptome auf?

Generell kann die Erkrankung in jedem Alter ausbrechen, wenn der Betroffene das Gen in sich trägt. Dennoch ist es so, dass die Huntington-Krankheit am häufigsten im Alter von 30 bis 45 Jahren auftritt. Bislang gibt es zwei Verlaufsformen. Je nach Form treten die ersten Anzeichen der Erkrankung und die Symptome zu einem anderen Zeitpunkt auf.

Huntington-Krankheit bei Erwachsenen

Bei dieser Form sind die ersten Anzeichen der Krankheit im Erwachsenenalter festzustellen. Auch wenn die Betroffenen die Krankheit schon von Geburt an in sich tragen, treten die ersten Symptome bei dieser Verlaufsform erst ab einem Alter von etwa 30 Jahren auf. Häufig ist es so, dass Menschen, die das Gen in sich tragen, aber bis zum 45. Lebensjahr nicht daran erkranken, auch später nicht mehr davon betroffen werden. Eine Garantie ist das allerdings nicht, es gibt auch seltene Fälle, bei denen die Krankheit erst im fortgeschrittenen Alter ausgebrochen ist. Der Verlauf der Erkrankung geht relativ langsam voran, es kann zwischen 10 und 15 Jahre dauern, bis Betroffene gar nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu versorgen.

Juvenile Huntington-Krankheit

Bei der juvenilen Verlaufsform gibt es bereits sehr früh erste Krankheitsanzeichen, häufig bereits während der Kindheit oder etwas später während der Pubertät. Zunächst sind emotionale Veränderungen wahrnehmbar, dazu kommt eine gewisse Ungeschicklichkeit. Kinder fallen häufig hin, wirken steif in ihren Bewegungen und haben eine undeutliche Sprache. Es kommt zudem zu einem vermehrten Speichelfluss. Diese Symptome haben dann auch einen Einfluss auf die Leistung in der Schule, die sich oft rapide verschlechtert. Viele betroffene Kinder leiden zudem unter Krampfanfällen. Während die Erkrankung bei Erwachsenen relativ langsam voranschreitet, sieht das bei der juvenilen Form ganz anders aus, der Fortschritt geht sehr schnell voran. Forscher gehen davon aus, dass Betroffene, bei denen die Krankheit bereits im Kindesalter ausbricht, eine schwerwiegendere Genmutation aufweisen als Erkrankte, bei denen die Huntington-Krankheit erst im Erwachsenenalter erste Symptome zeigt.

Der Auslöser der Huntington-Krankheit

Bei der Huntington-Krankheit handelt es sich um eine genetische Störung. Von 100.000 Personen sind schätzungsweise 7 bis 10 Personen von dieser Krankheit betroffen. Auffällig ist, dass die meisten Betroffenen europäischer Abstammung sind. Dagegen kommt die Huntington-Krankheit in asiatischen und afrikanischen Bevölkerungsschichten nur sehr selten vor.

Der Auslöser dieser Erkrankung ist eine Mutation des sogenannten HTT-Gens. Die Aufgabe dieses Gens ist es, ein Protein zu verschlüsseln, das den Namen Huntingtin trägt. Bislang konnten die Forscher noch nicht genau herausfinden, welche Funktion dieses Protein eigentlich hat. Allem Anschein nach ist es aber sehr wichtig für die Funktionalität von Nervenzellen. Menschen, die an Huntington erkrankt sind, produzieren Huntingtin-Proteinstränge, die abnormal lang sind. Diese langen Stränge sind sehr brüchig und zerfallen schnell in kleine Stücke, die sich wiederum miteinander verbinden und Protein-Schlingen bilden. Diese können sich um die Neuronen ansammeln und mit der Zeit ihre Funktion beeinträchtigen. Das Resultat davon ist, dass die Neuronen absterben, wodurch die Symptome der Huntington-Krankheit ausgelöst werden. Dieser Vorgang ähnelt dem der Alzheimer-Krankheit, jedoch ist bei dieser Erkrankung ein anderes Protein betroffen. Aber auch bei Alzheimer sind es Protein-Schlingen, die an den Neuronen Probleme verursachen können, die zu deren Absterben führen.

Das HTT-Gen und die Mutation

Proteine wiederholen sich in einem gesunden HTT-Gen etwa 10 bis 15 Mal. Bei der Huntington-Krankheit wiederholen sich diese Proteine weitaus öfter, und zwar zwischen 36 und 120 Mal. Wiederholungen unter 39 verursachen für gewöhnlich keine Symptome. Anders sieht es aus, wenn die Wiederholung der Proteine öfter als 40 Mal auftritt. In dem Fall entstehen fast immer die typischen Symptome der Huntington-Krankheit. Diese Genmutation wird von den Eltern an die Kinder vererbt. Es kann zwar vorkommen, dass ein Mensch an Huntington erkrankt, ohne dass ein Elternteil daran erkrankt ist, jedoch kommt das nur äußerst selten vor.

Problematisch ist, dass das Gen über viele Generationen hinweg immer wieder weitergegeben wird. Dadurch wird aber auch die Zahl der Wiederholungen der Proteine immer größer. Erkrankte mit juveniler Verlaufsform weisen mindestens 60 Wiederholungen auf, bei der Verlaufsform im Erwachsenenalter sind es etwa 40 bis 50 Wiederholungen. Auf den ersten Blick scheinen diese Wiederholungen nicht wichtig zu sein, jedoch nutzt der Arzt genau diese Wiederholungen, um die Huntington-Krankheit zu diagnostizieren.

Therapiemöglichkeiten für Chorea Huntington

Die Huntington-Krankheit ist nicht heilbar, da es bisher keine Möglichkeit gibt, die Ursache der Erkrankung zu behandeln. Solange die Forschung noch keine bahnbrechenden Ergebnisse vorweisen kann, beschränkt sich die Therapie dieser Erkrankung darauf, die Symptome zu behandeln. Allerdings sind auch hier die Möglichkeiten sehr begrenzt. Für gewöhnlich werden medikamentöse Behandlungen, Logopädie sowie Physio- und Ergotherapie genutzt, um die Symptome zu lindern. Häufig kommen Neuroleptika und Antidepressiva zum Einsatz. Jeder Patient hat unterschiedlich ausfallende Symptome, dementsprechend muss die Therapie immer individuell angepasst werden. Allerdings ist jedem klar, dass solch starke Medikamente immer auch mit starken Nebenwirkungen einhergehen. Zudem konnte die Forschung in den letzten 20 Jahren trotz intensiver Bemühungen noch keinen Durchbruch erzielen. Das ist der Grund, warum viele Betroffene auf der Suche nach alternativen Mitteln sind, um die Symptome der Huntington-Krankheit zu lindern und die gewohnte Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten. CBD ist mittlerweile nicht nur in den Fokus von Betroffenen gerückt, auch immer mehr Forscher sind sich des Potenzials von CBD bewusst und versuchen herauszufinden, wie CBD bei Chorea Huntington wirken könnte.

CBD bei Chorea Huntington – so könnte es helfen

Seit mehr als 20 Jahren wird die Huntington-Krankheit intensiv erforscht. Dadurch wurde es möglich, den Auslöser der Erkrankung zu definieren und den Verlauf besser zu verstehen, leider war es aber bisher nicht möglich, die Krankheit zu heilen oder zumindest aufzuhalten. Seit gut zehn Jahren steht nun aber auch die Hanfpflanze im Fokus der Forscher. Die Hoffnung, eine neue Behandlungsmöglichkeit für Huntington zu finden, ist sehr groß. Besonders das Cannabinoid CBD ist von Interesse, da es mit dem Endocannabinoid-System interagiert.

Das Endocannabinoid-System ist ein Teil des Nervensystems und über den gesamten Körper verteilt. Es besteht aus Rezeptoren und körpereigenen Cannabinoiden, den sogenannten Endocannabinoiden. Die Endocannabinoide docken an die Rezeptoren an und lösen dadurch unterschiedliche Effekte aus. Da es sich auch bei CBD um ein Cannabinoid handelt, dockt es ebenfalls an die Rezeptoren an und ruft entsprechende Reaktionen hervor. Die beiden wichtigsten Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems sind die CB1- und CB2-Rezeptoren. Die CB1-Rezeptoren sind hauptsächlich im Gehirn und dem Rückenmark zu finden, CB2-Rezeptoren dagegen auf Lymph- und Immunzellen.

Forschungen kamen zu dem Ergebnis, dass CBD aufgrund seiner Wirkung auf das Endocannabinoid-System in der Lage sein könnte, die Entwicklung von Huntington zu verlangsamen. Auch bei der Linderung der Symptome kann CBD behilflich sein. Bislang konnte herausgefunden werden, dass im Verlauf der Krankheit immer mehr Cannabinoid-Rezeptoren in den Basalganglien verloren gehen. Dabei handelt es sich um den Bereich in der Hirnbasis, der verantwortlich ist für die Koordination der Bewegung. Durch die Stimulation des Endocannabinoid-Systems könnte CBD dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften könnte CBD zudem die Neuronen im Gehirn schützen. Forscher gehen davon aus, dass CBD in der Lage ist, die Schadensrate an den Neuronen zu reduzieren.

Alle Aktivitäten des Gehirns sind abhängig davon, dass zwischen den Nervenzellen elektrische Impulse gesendet werden. Bei diesem Vorgang spielen CB1-Rezeptoren eine große Rolle. Sie erstatten den Nerven praktisch eine Rückmeldung und bestätigen dadurch, dass die Nachricht angekommen ist. Das Endocannabinoid-System ist somit besonders wichtig für die Regulierung des Nervensystems und durch seinen Einfluss auf das System kann CBD zu einer Linderung von Symptomen und zur Verlangsamung des Fortschreitens der Krankheit beitragen.

CBD kann helfen, die unkontrollierbaren Bewegungen zu reduzieren, gleichzeitig kann es durch seine antidepressiven Eigenschaften auch zur Linderung von Stimmungsschwankungen und Depressionen beitragen. Auch die häufig auftretenden Ängste kann CBD lindern.

Die Forschung im Bereich CBD bei Chorea Huntington

Zwar wird schon einige Jahre im Bereich CBD bei Chorea Huntington geforscht, dennoch stehen die Wissenschaftler noch immer am Anfang und haben gerade einmal die Oberfläche angekratzt. Es gibt bislang nur sehr wenige klinische Studien, die an Menschen durchgeführt wurden. Es gibt zwar viele Tierversuchsstudien, die auch sehr erfolgversprechende Ergebnisse brachten, allerdings können diese Ergebnisse nicht einfach auf den Menschen übertragen werden. Große klinische Studien sind teuer. Um diese durchführen zu können, muss zunächst durch die Forschung an Zellkulturen und Tieren bewiesen werden, dass CBD bei Chorea Huntington helfen kann. Erst dann ist es möglich, größere Studien am Menschen durchführen zu können.

In vielen Studien wurde neben der Wirkung von CBD auch die von THC getestet, klinische Studien zur Wirkung von CBD bei der Huntington-Krankheit gibt es lediglich ein paar, die zudem an Patienten durchgeführt wurde, die nicht unter unwillkürlichen Bewegungen litten. Auch der Zeitraum, über den diese Studien durchgeführt wurden, war meistens zu kurz, um wirklich konkrete Ergebnisse erzielen zu können.

Das bedeutet, dass es noch dauern kann, bis wirklich konkrete Ergebnisse zur Wirkung von CBD bei Huntington vorliegen werden. Wissenschaftler sind sich allerdings einig, dass CBD ein sehr großes Potenzial hat und auch bei Huntington eine positive Wirkung haben kann. Trotz fehlender Studien haben bereits einige Betroffene damit begonnen, CBD zu nutzen. Wichtig ist dabei, dass nicht erwartet werden kann, bereits nach einer Woche Ergebnisse zu erzielen. Bei der Huntington-Krankheit ist es wichtig, CBD wirklich über einen längeren Zeitraum einzunehmen. Es handelt sich nicht um ein Medikament und CBD ist auch kein Wundermittel, daher sollten die Erwartungen auch nicht zu hoch geschraubt werden.

CBD hat keine bekannten Nebenwirkungen, ist legal erhältlich und kann legal eingenommen werden. Zudem hat es keine berauschende Wirkung im Gegensatz zum besser bekannten THC. Wer unter der Huntington-Krankheit leidet und die Einnahme von CBD in Betracht zieht, sollte zuvor auf jeden Fall zunächst mit dem behandelnden Arzt sprechen, da es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen kann. Gibt der Arzt grünes Licht, kann mit der Einnahme begonnen werden.

Dosierung und Einnahme von CBD

CBD lässt sich am besten in Form von CBD Öl einnehmen. CBD Öl ermöglicht eine genaue Dosierung, zudem ist die Einnahme sehr einfach. Die Tropfen werden mit Hilfe der Pipette einfach unter die Zunge geträufelt und können so bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Nach einer Minute wird das CBD Öl einfach heruntergeschluckt. Wichtig ist es, die Dosierung zu Beginn sehr gering zu halten und dann nach und nach zu erhöhen. Es ist davon auszugehen, dass höhere Dosierungen notwendig sind, um eine Wirkung bei der Huntington-Krankheit zu erzielen. Dennoch sollte die Dosierung langsam gesteigert werden, damit sich der Körper an den Wirkstoff gewöhnen kann. Das bedeutet: in der ersten Woche täglich 2 Tropfen, in der zweiten Woche täglich 4 Tropfen, in der dritten Woche täglich 6 Tropfen usw. Dies wird so lange durchgeführt, bis die gewünschte Wirkung einsetzt und die individuelle Dosis gefunden wurde.

CBD bei Chorea Huntington – ein Hoffnungsschimmer für Betroffene

Die Forschung ist noch weit davon entfernt, belegen zu können, dass CBD bei Huntington hilfreich sein kann. Die Anzeichen dafür sind aber auf jeden Fall da und viele Forscher sind der Meinung, dass CBD wirklich eine gute Alternative zur medikamentösen Behandlung sein könnte. Zudem kann es helfen, die Symptome zu lindern und so wieder etwas mehr Lebensqualität zurückzubringen. Belege gibt es bisher nicht, aber in Anbetracht des schweren Verlaufs der Krankheit sollte überlegt werden, in Übereinstimmung mit dem Arzt den Versuch zu starten und CBD eine Chance zu geben. Heilen kann auch CBD Chorea Huntington nicht, aber vielleicht kann es den Alltag wieder etwas leichter machen.